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Pressemitteilung

Bristol-Myers Squibb und das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) am Universitätsklinikum Heidelberg schließen strategische Kooperation: 
Klinische Studie für Kinder mit Tumorrezidiven geplant – weiteres Forschungsprojekt testet neue Wirkstoffe direkt an Tumorgewebeproben

Onkologie solide Tumore

18/05/17


Heidelberg/München, 18. Mai 2017 – Jedes fünfte Kind erleidet nach zunächst erfolgreicher Krebsbehandlung einen Rückfall, auch Rezidiv genannt.1 Bisher gibt es für diese Fälle, außer bei akuten Leukämien, kaum etablierte Therapiestandards.2 Die Entwicklung neuer Behandlungsansätze ist daher besonders wichtig. Wissenschaftler des Ende 2016 gegründeten Hopp-Kindertumorzentrums (KiTZ) am Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg planen erstmals bei Kindern und Jugendlichen mit bestimmten Tumoren, einen neuen Therapieansatz zu untersuchen: Die immunonkologische Therapie kann das Immunsystem von Patienten wieder in die Lage versetzen, den Krebs zu bekämpfen. In einem weiteren Forschungsprojekt werden mit Hilfe des sogenannten „Tumor Explant“-Modells neue Therapien direkt an Tumorgewebeproben von vorerst nur erwachsenen Patienten geprüft. Beide Projekte werden Teil einer strategischen Kooperationsvereinbarung sein, die Bristol-Myers Squibb mit dem Universitätsklinikum Heidelberg/NCT im Rahmen der Global Expert Centers Initiative (GECI) geschlossen hat. Ziel der Initiative ist, die Forschung in der Immunonkologie zu beschleunigen.

Jährlich erkranken in Deutschland etwa 2.000 Kinder an Krebs. Zu den häufigsten Krebsdiagnosen bei Kindern zählen Leukämien und Lymphome sowie Tumoren des zentralen Nervensystems.3 Bestimmte Tumoren weisen bei Kindern eine hohe Zahl von Veränderungen im Erbgut (Mutationen) auf.4 Diese sprechen besonders gut auf eine immunonkologische Therapie mit sogenannten PD-1-Inhibitoren an.5 Im Rahmen der sogenannten INFORM2-Studie soll ein PD-1-Inhibitor in Kombination mit einem Histondeacetylase-Inhibitor untersucht werden, der die Immunantwort durch Umprogrammierung der Umgebung des Tumors weiter verstärken soll. Vorab wird die individuelle Eignung der Patienten für diese Therapie durch eine genetische Analyse von Tumorgewebe getestet. In die Studie eingeschlossen werden Kinder und Jugendliche, die einen Rückfall erlitten haben oder an Tumoren erkrankt sind, die bestimmte Biomarker aufweisen (hohe Mutationslast oder PD-L1-Expression). Ziel der Studie ist es, diesen Patienten eine individuell zugeschnittene Behandlung zu ermöglichen.

„Bisher gibt es kaum wirksame Behandlungsmöglichkeiten für unsere jungen Krebspatienten, bei denen es zu einem Rückfall kommt. Wir möchten betroffenen Kindern und Jugendlichen durch diese Form der individualisierten immuno-epigenetischen Behandlung eine neue Perspektive geben“, sagt Professor Olaf Witt, Leiter der Studie und Direktor „Translationale Kinderonkologie“ des Hopp-Kindertumorzentrums am NCT Heidelberg.

Neue Krebstherapien werden direkt an Tumorgewebeproben getestet

Ein weiteres Kooperationsprojekt zwischen Bristol-Myers Squibb und dem NCT wird die Entwicklung neuer Therapien mit Hilfe des „Tumor Explant“-Modells umfassen. Durch diese Methode können Tumorgewebeproben von Patienten für eine definierte Zeit im Labor kultiviert werden. Diese Gewebekulturen spiegeln nicht nur die Tumoreigenschaften, sondern auch die Interaktion zwischen Tumor und umliegendem gesundem Gewebe wider. So lassen sich immunonkologische Substanzen und Substanzkombinationen hinsichtlich ihrer Wirkung auf den Tumor und dessen Mikroumgebung im Labor (in vitro) testen. Das „Tumor Explant“-Modell könnte es künftig auch ermöglichen, schon vor Einsatz einer immunonkologischen Therapie ein individuelles Therapieansprechen des Patienten zu testen.

„Durch das „Tumor Explant“-Modell und weitere Projekte können wir die Forschung und Entwicklung in der Immunonkologie noch schneller vorantreiben. Daher freuen wir uns über die Kooperation mit Bristol-Myers Squibb“, bestätigt Professor Dirk Jäger, NCT Direktor und Leiter der Abteilung Medizinische Onkologie in Heidelberg.

Dr. Michael May, Country Medical Director Deutschland, Bristol-Myers Squibb, ergänzt: „Die Immunonkologie gewinnt im Kampf gegen Krebs immer mehr an Bedeutung und hat sich als eine Säule in der Krebsbehandlung fest etabliert. Unser Ziel ist es, mit Hilfe der Immunonkologie eines Tages möglichst viele Tumorarten behandeln zu können. Mit dem Universitätsklinikum Heidelberg/NCT als Kooperationspartner können wir unsere Forschung und Entwicklung beschleunigen und Krebspatienten immunonkologische Therapien schneller zur Verfügung stellen.“

Über die Kooperation von NCT und Bristol-Myers Squibb

Die von Bristol-Myers Squibb gegründete Global Expert Centers Initiative (GECI) soll die Zusammenarbeit des Unternehmens mit den weltweit führenden onkologischen Zentren stärken. Übergeordnetes Ziel der GECI ist es, die Forschung in der Immunonkologie zu beschleunigen. Bislang wird dieser innovative Behandlungsansatz, der das körpereigene Immunsystem im Kampf gegen Krebs nutzt, ausschließlich bei fortgeschrittenen Krebserkrankungen eingesetzt. Auch in Deutschland weitet Bristol-Myers Squibb im Kampf gegen Krebs die strategische Zusammenarbeit mit akademischen Einrichtungen aus. Einer der Kooperationspartner, mit denen Bristol-Myers Squibb eine Vereinbarung getroffen hat, ist das NCT in Heidelberg. Bristol-Myers Squibb und das NCT kooperieren bereits seit vielen Jahren in der Krebsforschung.

Das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg

Das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg ist eine gemeinsame Einrichtung des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ), des Universitätsklinikums Heidelberg, der Medizinischen Fakultät Heidelberg und der Deutschen Krebshilfe. Ziel des NCT ist es, vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung möglichst schnell in die Klinik zu übertragen und damit den Patienten zugutekommen zu lassen. Dies gilt sowohl für die Diagnose als auch die Behandlung, in der Nachsorge oder der Prävention. Die Tumorambulanz ist das Herzstück des NCT. Hier profitieren die Patienten von einem individuellen Therapieplan, den fachübergreifende Expertenrunden, die sogenannten Tumorboards, zeitnah erstellen. Die Teilnahme an klinischen Studien eröffnet den Zugang zu innovativen Therapien. Das NCT ist somit eine richtungsweisende Plattform zur Übertragung neuer Forschungsergebnisse aus dem Labor in die Klinik. Das NCT kooperiert mit Selbsthilfegruppen und unterstützt diese in ihrer Arbeit. In Dresden wird seit 2015 ein Partnerstandort des NCT Heidelberg aufgebaut.

Das Hopp-Kindertumorzentrum am NCT Heidelberg (KiTZ)

Das Hopp-Kindertumorzentrum am NCT Heidelberg (KiTZ) ist eine gemeinsame Einrichtung des Universitätsklinikums Heidelberg und des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ). Als Therapie und Forschungszentrum für Onkologie und Hämatologie im Kindes- und Jugendalter verfolgt das KiTZ das Ziel, vielversprechende Forschungsansätze eng mit der Patientenversorgung zu verknüpfen – von der Diagnose über die Behandlung bis hin zur Nachsorge. An Krebs erkrankte Kinder, gerade auch diejenigen, für die keine etablierten Therapieoptionen mehr zur Verfügung stehen, erhalten im KiTZ einen individuellen Therapieplan, den interdisziplinäre Expertenrunden in sogenannten Tumorboards erstellen. Die Teilnahme der jungen Patienten an klinischen Studien stellt den Zugang zu neuen Therapieoptionen sicher. Damit ist das KiTZ eine richtungsweisende Plattform zur Übertragung von Forschungserkenntnissen aus dem Labor in die Klinik.

Über Bristol-Myers Squibb

Bristol-Myers Squibb ist ein weltweit tätiges BioPharma-Unternehmen, das sich die Erforschung, Entwicklung und den Einsatz innovativer Medikamente zur Aufgabe gemacht hat, die Patienten im Kampf gegen schwere Erkrankungen helfen. Mit einem globalen Entwicklungsprogramm, das mehr als 50 Studien in verschiedenen Tumorentitäten umfasst, in die weltweit über 50.000 Patienten eingeschlossen sind, nimmt Bristol-Myers Squibb eine Vorreiterrolle in der Immunonkologie ein und verfügt als einziges Unternehmen über drei zugelassene immunonkologische Substanzen.

Weiterführende Informationen unter www.b-ms.de und www.bms-onkologie.de.

Zukunftsgerichtete Aussagen von Bristol-Myers Squibb

Diese Pressemitteilung enthält hinsichtlich der Forschung, Entwicklung und Vermarktung von pharmazeutischen Produkten sogenannte „zukunftsgerichtete Aussagen“ im Sinne des Private Securities Litigation Reform Act von 1995. Solche zukunftsgerichteten Aussagen basieren auf gegenwärtigen Erwartungen und unterliegen entsprechenden Risiken und Unsicherheiten, darunter Faktoren, die zum Beispiel eine Verzögerung oder Veränderung dieser Aussagen zur Folge haben und dazu führen könnten, dass die tatsächlichen Entwicklungen und Ergebnisse erheblich von den gegenwärtigen Erwartungen abweichen. Es kann keine Garantie für zukunftsgerichtete Aussagen übernommen werden. Zukunftsgerichtete Aussagen in dieser Pressemitteilung sollten zusammen mit den vielen Unsicherheiten bewertet werden, die sich auf das Handeln von Bristol-Myers Squibb auswirken. Hierzu gehören insbesondere die Unsicherheiten, die in der Erörterung der Risikofaktoren im Jahresbericht von Bristol-Myers Squibb auf Formblatt 10-K für das am 31. Dezember 2016 beendete Geschäftsjahr, in unseren Quartalsberichten auf Formblatt 10-Q und in aktuellen Berichten auf Formblatt 8-K benannt wurden. Bristol-Myers Squibb sieht sich nicht verpflichtet, seine zukunftsgerichteten Aussagen aufgrund neuer Informationen, zukünftiger Ereignisse oder sonstiger Faktoren öffentlich zu aktualisieren.

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Kontakt

Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg
Dr. Friederike Fellenberg
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Im Neuenheimer Feld 460
69120 Heidelberg
Tel.: 06221 56-5930
Mail: friederike.fellenberg@nct-heidelberg.de

Bristol-Myers Squibb GmbH & Co. KGaA
Ina Fürholzer
Arnulfstraße 29
80636 München
Tel.: 089 12 142 - 304
Mail: ina.fuerholzer@bms.com

Referenzen
1 1. Deutsches Kinderkrebsregister DKKR. Jahresbericht 2016 (1980-2015). Verfügbar unter: http://www.kinderkrebsregister.de/typo3temp/secure_downloads/22605/0/17aa97a18ea4a834424f1eb1a46e6ada9829b582/jb2016_s.pdf. Abgerufen am 17.05.2017.
2 DKG Deutsche Krebsgesellschaft e.V. Leukämie, Therapie, Therapie akuter Leukämien. Verfügbar unter: https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/leukaemie/therapie/therapie-akuter-leukaemien.html. Abgerufen am 17.05.2017.
3 Deutsches Kinderkrebsregister DKKR. Verfügbar unter: http://www.kinderkrebsregister.de/typo3temp/secure_downloads/29942/0/f474d594c6b5a8805c4e629db249872e05d69ddb/jb2015_s.pdf. Abgerufen am 17.05.2017.
4 Zhang J, Walsh MF, Wu G, et al. Germline mutations in predisposition genes in pediatric cancer. N Engl J Med 2015;373(24):2336–46.
5 Le DT, Uram JN, Wang H, et al. PD-1 blockade in tumors with mismatch-repair deficiency. N Engl J Med 2015;372(26):2509–20.