Vom Volleyballfeld zur Spitzenforschung
Jahrelang jagte die aus Québec stammende Marie-Pier Murray Méthot ihrem Traum auf dem Volleyballfeld nach und vertrat Kanada bei internationalen Wettbewerben. Heute verfolgt sie eine andere Form von Exzellenz im BMS Collaboration Hub in Boudry, wo sie als Managerin für Qualitätsmanagement in Projekten arbeitet. Was beide Lebensabschnitte verbindet, ist ihr Glaube daran, dass echter Erfolg auf Disziplin, Präzision und Teamarbeit beruht.
Wenn Marie-Pier über ihre Zeit als Profisportlerin spricht, geht es ihr nicht um Pokale oder Medaillen. Fünf Jahre lang bestimmte Volleyball ihren Lebensrhythmus: tägliches, stundenlanges Training, Reisen rund um die Welt und Wettkämpfe unter Druck. «Exzellenz war jeden Tag unser Ziel», sagt sie. «Wir waren füreinander verantwortlich und haben Rückschläge gemeinsam gemeistert. Diese Haltung treibt mich auch heute noch an.»
Lektionen vom Spielfeld
Das Gefühl, ihr Land auf internationaler Bühne zu vertreten, hat Marie-Pier dauerhaft gezeigt, was echte Teamleistung bedeutet. Sie lernte, in kritischen Momenten Ruhe zu bewahren, lösungsorientiert zu denken und den Überblick zu behalten – selbst wenn sich Ziele ändern. Diese Erfahrungen wurden zum Fundament ihrer beruflichen Identität, die von Resilienz, klarer Kommunikation und Empathie geprägt ist. «Vor einem grossen Spiel visualisierst du jeden einzelnen Spielzug. In meiner Arbeit mache ich dasselbe, indem ich darüber nachdenke, was schiefgehen könnte, und wie man es verhindern kann», erklärt sie.
Nach dem Ende ihrer Profikarriere und mit einem Masterabschluss in Analytischer Spektroskopie der Universität Montreal wollte Marie-Pier ihre wissenschaftliche Neugier in einer neuen Herausforderung einsetzen – in der Welt der Pharmazeutik. 2016 stieg sie als Quality Control Analyst in die Branche ein, wo sie Freigabetests für Arzneimittel durchführte. Später wechselte sie in den Bereich der Analytischen Unterstützung und ins Qualitätsmanagement für Neueinführungen von Produkten.
Jede dieser Rollen verschaffte ihr tiefere Einblicke in das Zusammenspiel von Innovation und Regulierung bei der Entwicklung neuer Therapien. Heute nutzt sie diese Erfahrung in ihrer Position als Managerin Qualitätsmanagement für Projekte, um BMS’ neue Produktionsstätte in Boudry (NE) zu unterstützen, die sich zu einem weltweit anerkannten Zentrum für Exzellenz und Innovation entwickeln soll. Die Anlage wird eine entscheidende Rolle dabei spielen, neue Wirkstoffe aus der Forschung zu Patientinnen und Patienten zu bringen.
In der stabilen Umgebung der Schweiz, die bahnbrechende Wissenschaft ermöglicht, spiegelt sich das Engagement von BMS für die Zukunft des Gesundheitswesens wider. Marie-Piers Arbeit konzentriert sich darauf, sicherzustellen, dass jeder Aspekt des neuen pharmazeutischen Gebäudes und seiner Ausrüstung den Vorschriften und Unternehmensprozessen entspricht – von der Planung und dem Bau über die Qualifizierung bis hin zur Einführung neuer technischer, klinischer und kommerzieller Produktionsserien.
Präzision auf und neben dem Spielfeld
Marie-Piers Rolle erfordert technisches Fachwissen und Weitblick. Sie überwacht Prozesse, die strengen Branchenvorschriften entsprechen müssen, und koordiniert übergreifende Teams aus Produktion, Automatisierung und Technik. Der Erfolg hängt davon ab, den nächsten Stolperstein zu sehen, bevor man darüber fällt. «Ob in der Wissenschaft oder im Sport – Fortschritt entsteht, wenn Menschen mit einem klaren Ziel zusammenarbeiten», betont sie. «Es geht um Koordination, Vertrauen und darum, dass alle in dieselbe Richtung gehen.»
Ihr wissenschaftlicher Hintergrund knüpft direkt an die innovative Continuous Direct Compression (CDC)-Technologie an, die in der neuen Anlage umgesetzt wird. Deren Echtzeit-Analysefähigkeiten erinnern sie an ihre frühe Forschung in der Spektroskopie. Für Marie-Pier schliesst sich hier der Kreis: Wissenschaft und Neugier verbinden sich zu einer praxisnahen, patientenorientierten Anwendung.
Lernen als Lebensaufgabe
Auch ausserhalb der Arbeit ist Teamgeist für Marie-Pier zentral. Sie coacht Volleyballmannschaften, betreut junge Athletinnen und Athleten und engagiert sich ehrenamtlich in ihrer Gemeinde. Diese Erfahrungen erden sie und erinnern sie daran, dass Verbesserung nie aufhört. «Jeden Tag etwas Neues zu lernen, kann einfach nie langweilig werden», sagt sie lächelnd. Für sie liegt die Parallele zwischen Leistungssport und Wissenschaft auf der Hand: Beide leben von Disziplin, Teamgeist und dem unermüdlichen Streben, sich weiterzuentwickeln – Punkt für Punkt, Projekt für Projekt.