Neue Wege in der Prostatakrebs-Therapie
Prostatakrebs ist die zweithäufigste Krebserkrankung bei Männern: Einer von acht Männern wird diese Diagnose im Laufe seines Lebens erhalten. Bei diesem Thema gibt es auch viele Missverständnisse, zum Beispiel die Meinung, dass nur ältere Männer gefährdet sind und dass es sich immer um einen langsam wachsenden Krebs handelt, der keine Behandlung erfordert. In Wirklichkeit variiert das Risiko, an Prostatakrebs zu erkranken, je nach Alter, ethnischer Zugehörigkeit und anderen Faktoren – jede Diagnose ist unterschiedlich.
Der Krankheitsverlauf und die Prognose können ebenfalls erheblich variieren. Darum ist für die Früherkennung und wirksame Behandlung ein umfassendes Verständnis der Fakten über Prostatakrebs entscheidend.
„Metastasierter Prostatakrebs hat derzeit den höchsten ungedeckten medizinischen Bedarf“, sagt Teresa Cascella, Clinical Development Lead in der Onkologie bei Bristol Myers Squibb in Boudry, Schweiz. „Patienten mit metastasiertem Prostatakrebs haben eine Fünf-Jahres-Überlebensrate von nur 32%, was die anhaltende Dringlichkeit unterstreicht, in klinische Forschung zu investieren, um neuartige Behandlungsoptionen für Patienten bereitzustellen.“
Die Ärztin Teresa Cascella hatte schon immer eine tiefe Leidenschaft für Forschung. Die Vision von BMS, ungedeckte Bedürfnisse von Krebspatienten anzugehen, hat sie zu BMS gebracht. Im Video erfahren Sie mehr über Teresa.
Die Forschung zu Prostatakrebs hat in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte gemacht, und viele neue Behandlungen wurden zu Standardtherapien, so zum Beispiel Hormon- und Radioliganden- sowie Immuntherapien. Ein besonderer Forschungsschwerpunkt liegt auf dem metastasierten kastrationsresistenten Prostatakrebs (mCRPC), bei dem derzeitige Versorgungsstandards und auch die neuen Therapieansätze an ihre Grenzen stossen. Die Krebszellen wachsen und breiten sich weiter aus, obwohl sie durch die Hormontherapie „ausgehungert“ werden.
Die faszinierende Wissenschaft rund um den Proteinabbau
Um das Spektrum der therapeutischen Optionen zu erweitern und die Prognose für mCRPC-Patienten, die andere Behandlungsformen ausgeschöpft haben, zu verbessern, setzt man grosse Hoffnungen gezielten Proteinabbau.
Die Wissenschaft dahinter ist faszinierend: Menschliche Zellen produzieren Proteine und bauen sie auch als Teil ihrer normalen Funktionen ständig ab. Aber manchmal verläuft dieser Prozess nicht wie erwartet, und die Anhäufung bestimmter Proteine kann zu Krankheiten wie Krebs oder Autoimmunerkrankungen führen. Ein gezielter Proteinabbau («targeted protein degradation») kann helfen, diese Anhäufung zu verhindern. Dabei werden Abbau-Moleküle eingesetzt, die an Proteine binden, die von Krebszellen benötigt werden. Sobald diese Abbau-Moleküle an Ort und Stelle sind, senden sie ein Signal an die zelluläre Maschinerie, um die krebsfördernden Proteine zu demontieren, sodass sie nicht mehr funktionsfähig sind.
„Einer der Haupttreiber für das Tumorwachstum bei Prostatakrebs ist ein spezifischer Rezeptorweg, der die Aktivität von Testosteron reguliert“, erklärt Teresa. „Derzeit verfügbare Hormontherapien blockieren oder reduzieren die Aktivität des Rezeptorwegs. Unser neuer Wirkmechanismus greift den Rezeptor – der ein Protein ist – auf eine andere Weise an, indem er ihn abbaut. Auf diese Weise entziehen wir dem Tumor seine Wachstumsgrundlage und können die Resistenzprobleme überwinden, die aktuelle Hormontherapien haben.“
Was kommt als Nächstes? Jenseits von Prostatakrebs hinaus kann BMS auf einem breiten wissenschaftlichen Erbe und grosser Expertise aufbauen. BMS steht an der Spitze der Entdeckung und Entwicklung neuartiger Abbau-Moleküle in therapeutischen Bereichen mit hohem ungedecktem Bedarf, die speziell krankheitsverursachende Proteine anvisieren. Eine gezielte Proteinabbau-Plattform bietet eine innovative Möglichkeit, neuartige Therapien für bisher nicht behandelbare Krankheiten zu entwickeln.
Ein wichtiger Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung neuartiger Technologien, die Medikamente sicher über neue und potenziell bessere oder bequemere Darreichungsformen liefern, um die oft anstrengenden Behandlungen für die Patienten zu erleichtern.
„Wir verbessern auch kontinuierlich unser Wissen über die Tumorbiologie, sei es durch genomisches Profiling, Biomarker oder die Untersuchung anderer korrelativer Daten aus früheren Studien“, sagt Teresa. „Es ist wirklich spannende Wissenschaft, und ich bin stolz auf das Engagement der Menschen, mit denen ich arbeite. Für jeden von uns ist die Forschung in der Onkologie ein persönliches Anliegen.“